Die meisten werden etwas damit anfangen können, wenn in der Bank der Begriff „Kundenberatung“ fällt. Jeder hat zumindest eine grobe Vorstellung davon, welche Aufgaben damit verbunden sind –nämlich die Kundinnen und Kunden bezüglich ihrer Finanzen beraten, aber ist das auch alles? In diesem Blogeintrag werde ich einen kurzen Einblick in meinen Alltag in der Beratung geben und einige der wichtigsten Aufgaben vorstellen.
Beginnen wir mit der sogenannten „Überziehungsliste“, die man täglich prüfen muss. Das ist eine Liste, in der diejenigen Personen angezeigt werden, die nicht mehr genügend Geld auf dem Konto haben, um getätigte Überweisungen oder anstehende Lastschrifteinzüge durchzuführen. Auch Kunden und Kundinnen, bei denen das gesetzte Limit (die Überziehungsgrenze) ausgereizt wurde, werden im System angezeigt. Nun muss ich als Berater entscheiden, ob die Überweisungen oder Lastschriften dennoch durchgeführt werden sollen oder nicht. Dabei müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, u.a. wie häufig der Kunde oder die Kundin überzieht, wann das Gehalt eingeht und wie hoch die Überziehung im Vergleich zum erwarteten Gehalt ist. Wenn jemand zum Beispiel jeden Monat in der Überziehungsliste steht, man aber weiß, dass sein Gehalt immer erst am Monatsende eingeht, kann die ausstehende Transaktion oft trotzdem genehmigt werden.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, zu kontrollieren, ob die Kreditraten der Kundinnen und Kunden rechtzeitig bezahlt werden. Falls dies nicht der Fall ist, muss man mit ihnen in Kontakt treten und sie darauf aufmerksam machen, damit es nicht zu Problemen kommt.
Während eines Arbeitstages beantwortet man zudem auch viele Fragen, die über verschiedene Kanäle gestellt werden. Neben der klassischen Kommunikation über Telefon und E-Mail erhält man auch Nachrichten durch das Onlinebanking-Portal. Ebenso wichtig ist die Filiale als Anlaufstelle für persönliche Gespräche mit unseren Kundinnen und Kunden. Das bedeutet, dass man in der Kundenberatung auch für unerwartete Termine zur Verfügung stehen muss, weshalb dieser Beruf auch ein hohes Maß an Spontanität erfordert.
Neben der Kundenbetreuung muss man zudem auch die Zeit finden, aktiv neue Termine zu vereinbaren. Auch hier arbeitet man mit einer Software. Diese erstellt in regelmäßigen Abständen eine Liste, in der diejenigen Kundinnen und Kunden aufgelistet sind, mit denen ein Termin sinnvoll wäre.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Arbeit eines Kundenberaters bzw. einer Kundenberaterin sehr abwechslungsreich und vielfältig ist. Die hier vorgestellten Tätigkeiten sind dabei nur ein kleiner Teil des vielfältigen Aufgabenfeldes, welches in der Gesamtheit für einen Blogeintrag zu umfangreich wäre. Ich hoffe, ich konnte Euch trotzdem einen kleinen Einblick in den Alltag der Beratung geben und bedanke mich bei den aufmerksamen Leserinnen und Lesern.